Ein gesellschaftliches Minenfeld

Umstrittene Themen standen im Fokus wie «Schöpfungslehre und Evolutionstheorie», «Kirche und Klimawandel».

Wie immer wurde die Tagung mit einem Gottesdienst begonnen. In seiner Predigt äusserte Pfarrer Dr. Christian Stettler sein Befremden, dass für viele Christen die Liebe zur Schöpfung und die Liebe zu Jesus eine Spannung darstelle. Doch das Zeugnis der Schrift sei klar: «Jesus ist nach Johannes 1 das Wort Gottes und damit Schöpfungsmittler. Sein Versöhnungswerk hat gemäss Kolosser 1 kosmologische Dimensionen. Jesus-Frömmigkeit und die Freude an der Schöpfung gehören daher untrennbar zusammen», so Stettler. 

Durch Forschen zum Glauben

Das erste Referat hielt Dr. Boris Schmidtgall von der Studiengemeinschaft «Wort und Wissen». Durch hartnäckiges Suchen und Fragen ist er als atheistischer Naturwissenschaftler zur Überzeugung gekommen, dass das biblische Zeugnis wahr ist. Als promovierter Chemiker unterzog er im Hauptteil des Referates die gängige Evolutionstheorie einer fundierten Kritik. Selbst viele ungläubige Wissenschaftler betrachten die Evolutionstheorie als unhaltbar. Doch aufgrund der ideologischen Ausrichtung der Wissenschaften dürfe dies nur hinter vogehaltener Hand geäussert werden. Es handle sich daher nicht mehr um Wissenschaft, sondern um Ideologie mit dem Ziel, Gott zu leugnen (vgl. Röm 1,20f.).  

Das Buch der Natur

«Die Schöpfung wiedergewinnen – Schritte zu einer reformatorischen Weltsicht»: So lautete der Titel des zweiten Referates von Pfr. Dr. Jürg Buchegger. Die christliche Erlösung ohne die Lehre von der Schöpfung verliert das Wesen des Evangeliums und verkommt zu einer subjektiven Gefühlsreligion ohne Halt in der Wirklichkeit. Gott bezeugt sich in zwei Büchern: im Buch der Schrift und im Buch der Natur. Die Schöpfungs- und Erhaltungsordnungen Gottes müssen daher in der Theologie wieder neu gewichtet werden.  

Klimatismus als Utopie

Anregend und kontrovers war das letzte Referat durch Pfr. Willi Honegger mit dem Titel: «Dem Herrn gehört die Erde! Ist der ‹Klimatismus› eine Selbstüberschätzung?» Die Frage beantwortet er mit Ja, denn die Rettung des Klimas sei eine utopische Bewegung, die auf einem falschen Gottes- und Menschenbild fusse: Als ob Gott nicht der Herr wäre, als ob der Mensch aus eigenen Kräften die Welt retten könnte. Der Referent warnte die Kirchen vor einer kritiklosen Übernahme dieser widersprüchlichen ideologischen Grundlagen. Stattdessen solle sie den biblischen Gott bezeugen und ehren. 

Die Tagung machte deutlich, dass man sich mit dem Thema «Schöpfung und Vollendung» auf einem gesellschaftlichen Minenfeld bewegt. Umso wichtiger ist es, dazu einen klaren Standpunkt zu finden, der wachsam ist gegenüber ideologischen Fehlentwicklungen.

Videoaufnahmen der Vorträge folgen in den nächsten Wochen und werden publiziert auf dem Youtube-Kanal von bibelundbekenntnis.ch

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Dr. Boris Schmidtgall beleuchtete das Verhältnis der Religionen zur Vernunft in der Forschung.

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Pfr. Dr. Jürg H. Buchegger sprach über die beiden Bücher der Offenbarung Gottes.

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Pfr. Willi Honegger formulierte einige Thesen zum Umgang der Kirchen mit der Klimaagenda.